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Honig, Milch & Eier

Honig, Milch & Eier
Honig, Milch & Eier | Foto: sh / traditura

Steinzeitliche Höhlenmalereien mit "Honigjägern" und frühgeschichtliche Felsbilder von Aborigines in Australien belegen, dass Menschen schon seit Jahrtausenden Honig sammeln, ein von Honigbienen erzeugtes Lebensmittel. Der Honig diente den Menschen jedoch nicht ausschließlich als Süßungsmittel bei der Nahrungszubereitung, er unterstütze sie auch bei der Bärenjagd - als Köder! Im Alten Ägypten galt Honig hingegen als "Speise der Götter" und Quelle der Unsterblichkeit. Und im Mittelalter waren bereits einige Heilwirkungen dieses dickflüssigen, goldenen Saftes bekannt.1)

Laut Rat der Europäischen Union ist Honig "der natursüße Stoff, der von Bienen der Art Apis mellifera erzeugt wird, indem die Bienen Nektar von Pflanzen oder Absonderungen lebender Pflanzenteile oder sich auf den lebenden Pflanzenteilen befindliche Sekrete von an Pflanzen saugenden Insekten aufneh..." 2) 

 

Gesetzeszitate sind LAAANGWEILIG! 

 

Okay Fritz, dann machen wir jetzt mit Bienchen und Blümchen weiter:

Honigbienen sammeln Nektar (= zuckerhaltiger Blütenpflanzensaft) und Honigtau (= ein von Läusen ausgeschiedenes Sekret) zur Herstellung ihrer eigenen Nahrung: Sammelbienen saugen die klebrigen Flüssigkeiten durch ihren Rüssel ein und lagern sie im Honigmagen zwischen. Wenn ihr Magen nach etwa 200 Blüten gefüllt ist, kehren die Sammelbienen zurück zum Bienenstock und übergeben das nun um ihre Verdauungsenzyme angereicherte Sekret an die Stockbienen. Diese tragen den Saft zunächst weiter in ihrem Honigmagen umher und geben ihn dann an andere Stockbienen weiter. Bei jedem Umtragen werden zusätzliche Aminosäuren, Enzyme und andere Eiweiße eingetragen und der Feuchtegehalt dieses sogenannten Frühhonigs verringert. Die verschiedenen Säuren und Enzyme bewirken einerseits eine Umwandlung der im Nektar und Honigtau enthaltenen Zuckerarten und andererseits die Bildung von weiteren Stoffen, die das Wachstum von Hefen und Bakterien hemmen.1)

Gären (eine kurze Definition)Der so bearbeitete Nektar wird in leere Wabenzellen verteilt, um eine große Verdunstungsoberfläche zum weiteren Eindicken des noch unreifen Honigs zu erzeugen. Durch Fächeln mit den Flügeln und Erhöhung der Umgebungstemperatur wird der Trocknungsvorgang weiter beschleunigt. Erst wenn der Wassergehalt auf unter 20% reduziert ist und der Honig somit nicht mehr gären kann, werden Überschüsse, die zu dieser Zeit nicht zur Ernährung des Bienenvolkes oder der Aufzucht der Brut benötigt werden, in Lagerzellen über dem Brutnest zur Bevorratung umgetragen und mit einer wasserdichten Wachsschicht verdeckelt.1)

Fritz hat einen Hinweis.

Übrigens:

Für Imker ist das Verdeckeln der Lagerwaben das Zeichen, dass der Honig jetzt reif ist und geerntet werden kann. 

 

Der nun fertige Honig dient den Bienen als Nahrungsvorrat. Die relativ lange Haltbarkeit der meisten Honige beruht dabei auf dem hohen Zuckeranteil und dem geringen Wassergehalt, die zusammen verhindern, dass sich Bakterien und andere Mikroorganismen vermehren können.1) 

 

Machen wir weiter mit Milch:

In der Europäischen Union ist der Begriff Milch als das normale Eutersekret von Säugetieren definiert, das durch ein- oder mehrmaliges Melken ohne Zusätze oder Entnahmen gewonnen wird.3) Für den Handel innerhalb der EU ist die Definition aber noch enger gefasst: Hier darf nur Kuhmilch als "Milch" bezeichnet werden. Die Milch anderer Säugetierarten (z. B.: Ziege, Schaf, Esel, Kamel) muss zusätzlich mit der entsprechenden Tierart gekennzeichnet sein. Milchersatzgetränke aus pflanzlichen Produkten hingegen, wie Soja, Mandeln oder Hafer, dürfen laut EU-Rechtsprechung auch nicht mit Zusatz als Sojamilch, Mandelmilch oder Hafermilch verkauf werden, da sie der oben genannten Definition grundsätzlich nicht entsprechen.

Vereinfacht ausgedrückt ist Milch eine weiß-trübe Emulsion, bestehend aus Proteinen, Milchzucker, Mineralstoffen und Milchfett in Wasser, die in den Milchdrüsen von Säugetieren zur Ernährung ihrer Neugeborenen gebildet wird.1) Die Milchproduktion wird nur durch Trächtigkeit und die Geburt ausgelöst und muss durch regelmäßiges Melken oder Saugen des Kalbes aufrechterhalten werden. Um Milch über einen längeren Zeitraum hinweg gewinnen zu können, muss die Kuh jährlich trächtig werden und ein Kalb zur Welt bringen. Zur Regeneration des Muttertiers sollte jedoch einige Wochen vor der Geburt des nächsten Kalbes eine Trockenstellphase eingehalten werden, in der die Kuh nicht mehr gemolken wird und der Körper sich auf die Geburt einstellen kann. Nach der Kalbung beginnt dann eine neue Milchperiode, die man auch Laktation nennt.4)

 

Kommen wir nun zu guter Letzt zu den Eiern:

Ein Ei ist ein durch seine Schale in sich abgeschlossenes System, das um eine weibliche Keimzelle herum aufgebaut wird. Es wird in einem frühen Stadium der Entwicklung eines Eier legenden Tieres gebildet und enthält neben der schütztenden "Hülle" Nährstoffe, um den sich nach einer Befruchtung entwickelnden Embryo zu versorgen. Wenn der Nährstoffvorrat durch das heranwachsende Lebewesen nahezu verbraucht ist, wird das Stadium des Eies durch das Schlüpfen, wobei sich das Junge aus der Eihülle befreit, beendet. Trotz zahlreicher Strategien der Tiere zum Schutz des Eis und somit zur Verbesserung der Überlebensrate der jeweiligen Art, kommt es aber manchmal nicht zum Schlüpfen. Aufgrund der enthaltenen Nährstoffe sind Eier nämlich auch eine begehrte Nahrungsquelle für andere Tierarten sowie den Menschen.5) 

Wenn wir von Eiern als Lebensmittel sprechen, denken wir normalerweise an das Hühnerei - egal ob gekocht, gebraten oder verarbeitet in Kuchen und anderen Speisen. In der Europäischen Lebensmittelverordnung (EG) Nr. 589/2008 wird der Begriff "Eier" als "Eier in der Schale [...] von Hühnern der Gattung Gallus gallus [...]", also der wildlebenden Stammform des Haushuhns (Bankivahuhn), definiert.6) 

Doch auch die Eier anderer Tierarten haben in die Ernährung des Menschen Einzug gehalten. Als Lebensmittel werden sie gesondert gekennzeichnet. Wir genießen Wachteleier, Fischeier (z. B. den Rogen vom Stör als Kaviar), Gänseeier, Straußeneier und Enteneier. Doch nicht nur Vögel und etliche Fischarten legen Eier. Die meisten Reptilien (z. B. Schlangen, Echsen, Krokodile, Schildkröten), Amphibien und viele Insekten schlüpfen aus Eiern. Sogar unter den Säugetieren, die per Definition lebendgebärend sind, da sie ihren Nachwuchs mit Milch versorgen, also "säugen", gibt es zwei (bzw. drei) eierlegende Ausnahmen, die sogenannten Kloakentiere: Das Schnabeltier und der Ameisenigel (Kurz- und Langschnabeligel).

Noch ein Tipp, wenn Sie sich in der WIldnis verlaufen haben und Ihre Nahrungsvorräte knapp werden: Halten Sie Ausschau nach frischen Gelegen, denn Eier liefern im Vergleich zur gleichen Menge an pflanzlichen Lebensmitteln (wie z. B. Beeren oder Kräutern) mehr Energie und sind frisch und mit intakter Schale immer ungiftig!

Fritz sagt: "Finger weg von meinen Eiern!"

 

 

FINGER WEG VON MEINEN EIERN!

sh

 

In unserem nächsten Beitrag geht es um Lebensmittelabfälle und hilfreiche Tipps zu deren Reduzierung im Privathaushalt.

 

 

 


Quellenangaben:

1) Vgl. Wikipedia, 2025: Honig, dem Internet entnommen am 01.12.2025, https://de.wikipedia.org/wiki/Honig

2) Amtsblatt der Europäischen Union, 2002: RICHTLINIE 2001/110/EG DES RATES vom 20. Dezember 2001 über Honig, Anhang I, dem Internet entnommen am 01.12.2025, https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/PDF/?uri=CELEX:32001L0110

3) Bundesamt für Justiz, 2025: Gesetz über Milch, Milcherzeugnisse, Margarineerzeugnisse und ähnliche Erzeugnisse (Milch- und Margarinegesetz), § 2 Begriffsbestimmungen, dem Internet entnommen am 01.12.2025, https://www.gesetze-im-internet.de/milchmargg/__2.html

4) Bundesinformationszentrum Landwirtschaft, 2025: Gibt die Kuh auch ohne Kalb Milch?, dem Internet entnommen am 02.12.2025, https://www.landwirtschaft.de/tier-und-pflanze/tier/rinder/gibt-die-kuh-auch-ohne-kalb-milch

5) Vgl. Wikipedia, 2025: Eier, dem Internet entnommen am 02.12.2025, https://de.wikipedia.org/wiki/Ei

6) Amtsblatt der Europäischen Union, 2008: VERORDNUNG (EG) Nr. 589/2008 DER KOMMISSION vom 23 Juni 2008, Artikel 1, Begriffsbestimmungen lit. k), dem Internet entnommen am 02.12.2025, https://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2008:163:0006:0023:DE:PDF